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Engel und Teufel – in der herterisierten Variante

40. Geburtstag
Den Text des Engel-und-Teufel-Geburtstagssketchs hatte ich anlässlich des 60. Geburtstags meiner Patentante etwas abgeändert ... – selbstverständlich gab ich den Teufel.
Engel
Teufel
Tante, du Geburtstagskind,
nein, wie schnell die Zeit verrinnt.

Will nicht in meinen Kopf hinein:
60 sollst du jetzt schon sein?

Hast dich wahrlich gut gehalten,
zählst noch lang nicht zu den Alten.

Jeder sieht es offenbar,
du wirst sicher 100 Jahr!
60 Jahre, ach du Schreck,
die Jugend und der Lack sind weg!

60 Jahre sind vertan,
und das sieht man dir auch an!

Knochen knacken, Muskeln drücken,
öfters hast du's mal am Rücken.

Schon kurz nach 8 gehst du zu Bett,
im Mund sind bald die Zähne weg!
Dein Gesicht beherrscht der Zinken,
und dein Gang ist mehr ein Hinken!

Runzelig wird dein Gesicht,
durch deine Knochen zieht die Gicht!

Auch die vielen Krähenfüß'
wirken wirklich nicht mehr süß!

Die Haare grau, sofern noch da,
die Augen trüb und nicht mehr klar.
Dein ganzes Antlitz sehr apart,
es macht dich reif und wirkt doch zart.

Kühn die Nase, scharf der Blick,
stolz das Haupt auf dem Genick.

Im Gesicht noch schöne Haut,
über'm Ohr dezent ergraut.
Zählst lang' noch nicht zum alten Eisen,
das wirst du allen noch beweisen!

Was jeder wünscht, sei dir beschieden:
Ein trautes Heim in Glück und Frieden.
Immer öfter flippst du aus
und bist bald reif fürs Irrenhaus;

Ja selbst hier bei deinen Lieben,
findest du nicht deinen Frieden!
Mit 60 noch ein junger Flitz',
jetzt geht's erst los, das ist kein Witz!

Denn 60 ist die neue 40:
außen knackig, innen würzig.

Glaub es mir und lass dir raten,
mach dich auf zu frischen Taten!

Richte deinen Lebenssinn
immer auf die Zukunft hin!

Sollst dich langsam vorbereiten
auf den Frühling, deinen zweiten!
Du denkst, bevor du beißt ins Gras,
da gibst du nochmal richtig Gas???

60 bist du! Sechs mal zehn!
Du darfst bald im Rollator gehn!

Find dich langsam damit ab,
anstatt Galopp geht nur noch Trab!

Denn schon wird's Herbst, die Tage kälter,
und du wirst täglich alt und älter.
Geh nun weiter, sorgenfrei,
heiter in die Runde zwei.

Halt' dich außerdem gesund
für die große Freundesrund!
Jetzt schon bist du alt und faltig,
wirst bald krumm und ungestaltig.

Bis dich dann bei Nacht und Tag,
keiner mehr richtig leiden mag.
Alle, die hier mit dir trauern,
voller Falschheit dich bedauern,

Freundschaft heucheln, wie besessen
gratis saufen, gratis fressen,

sie warten doch nur auf dein End'
und schielen auf dein Testament!
Hier beim 60er Gelage,
heut an deinem Jubeltage,

wünschen alle deine Gäste
dir von Herzen nur das Beste.
60 Jahr', wir sind begeistert,
wie du dein Leben hast gemeistert!

Du hast selbst in schweren Stunden,
dich aufgerafft, dich überwunden.

Bist durch manches Tal gegangen,
doch hast dich immer aufgefangen.

Dank Disziplin, viel Fleiß und Mut,
geht es dir heute richtig gut.

Ein Dank gebührt auch deinen Lieben,
sie sind dir immer treu geblieben.

Durch Liebe und Zusammenhalt,
bist du heut 60 Jahre alt.
60 Jahre voller Schande,
hier mit dieser Rüpelbande,

die sich deine Familie nennt,
doch auf der Straße dich nicht kennt;

die nur vor deiner Tür auftaucht,
wenn sie mal wieder Hilfe braucht;

die sich erst dann an dich erinnert,
wenn niemand sonst sich um sie kümmert;

sie kommt heut nur dich zu besuchen
wegen dem Geburtstagskuchen!
[In Richtung Teufel:]
Beende nun die Maskerade!
als Teufel bist du hier zu schade.

Du wirst als Patenkind verbannt,
wenn du die Wahrheit nicht genannt!

Ja selbst ein Teufel müsst' gestehn':
wir freuen uns, dich heut zu sehn.

In Wirklichkeit, statt Teufelsbengel,
bin ich nämlich ein wahrer Engel.

Drum kommt zuletzt in dieser Runde,
die Wahrheit noch aus meinem Munde:
[beide zusammen:]
Du weißt in unser aller Herzen,
da leuchten für dich 1000 Kerzen.

Wir Schwestern, Brüder, Neffen, Nichten
wir wollten nie auf dich verzichten.

Du hattest Höhen und auch Tiefen,
doch du warst da, wenn wir dich riefen.

Worum auch immer man dich bat,
stets warst bereit für Rat und Tat.

Ein feiner Mensch mit Herz und Güte,
vor dem wir alle zieh'n die Hüte.

Und das Eine sollst du wissen:
wir würden dich gar sehr vermissen.

Wir würden dich, das kann man sagen,
noch 60 Jahre mehr ertragen.

Drum bleibe froh und glaub getrost
an eine gold'ne Zukunft: Prost!
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