Anleitung zum Formulieren von Kloppersprüchen
Hilfreiche Tipps zur Erstellung von Drohungen – damit du als Nazi nicht auf den Mund fällst!
Du bist Neonazi, aber in bestimmten Situationen fehlen dir die richtigen Worte?
Als Rechtsradikaler oder Fundamentalist, dem der miese, verleumderische, intrigante, vaterlandsverräterische, deutschfeindliche Roman „Aussichtslos?” sauer aufgestoßen ist, kannst du seinem Autor unter dieserr E-Mail Drohungen zukommen lassen.
Da es jedoch selbst dem ausgebufftesten Wortakrobaten unter den Extremisten zuweilen schwer fallen mag, sich eine originelle Beschimpfung auszudenken, findest du zur Gestaltung derselben hierr ein paar Tipps, die sich auch in deinem extrem von verbalen Scharmützeln geprägten Alltag als nützliche Hilfe erweisen könnten.
Hinweis in eigener Sache:
Im Rahmen eines Marketingprojektes zur Verbesserung von auf die Bedürfnisse Rechtsextremer zugeschnittenen Produkten (wie Armstangen, Gleichschritt-Metronome oder Anti-Aging-Cremes) bitte ich dich, dir etwas Zeit für diese Fragen zu nehmen, die du bitte ausdruckst und zusammen mit deinen Antworten an das Bundesinnenministerium schickst.
Bitte Namen und Anschrift nicht vergessen!
Such dir einfach eine der unten stehenden Drohungen aus und versuch, sie dir zu merken, und schon bei einer deiner nächsten ... „Diskussionen"” verblüffst du deinen Gegenüber (oder Untendrunter) mit deiner Wortgewandtheit und lässt ihn Ohrenzeuge deiner rhetorischen Brillanz werden – sofern er dazu noch in der Lage sein sollte. Hihi.
1. Isch mach' dirr alle, du Sau!
2. Jetz' jibt et wat uffe Frresse von mirr!
3. Ick klopp' dirr det Jehirn ausse Kopp!
2. Jetz' jibt et wat uffe Frresse von mirr!
3. Ick klopp' dirr det Jehirn ausse Kopp!
Meine relative Wohlerzogenheit verbietet mir an dieser Stelle das Aufführen weiterer Klopper-Sprüche.
Wenn du dich deswegen zu Recht um dein Geld betrogen fühlst, folgender Tipp: Kombiniere doch einfach Teile der einzelnen Sätze untereinander!
Beispiel: „Jetz' jibt et wat uffe Kopp, du drrecksche Sau!”
Zur Erläuterung: Die meisten Wörter dieses markigen Spruches sind Satz 2 entnommen. Beachte allerdings, dass das „Fresse” durch „Kopp” aus Satz 3 ersetzt wurde. Das angefügte „du ... Sau” wiederum stammt aus dem 1. Satz und soll die empfundene Geringschätzung des Aussprechenden gegenüber dem Angesprochenen unterstreichen. Dem spontan eingeschobenen attributiven „drrecksche” (="dreckige”) wird eine geradezu metaphorisch zu nennende Bedeutung zuteil, denn im Grunde spielen wir nicht wirklich auf mangelnde Körperhygiene unseres Antagonisten an, sondern möchten im Wissen um die assoziative Wirkung dieses Adjektivs unserem Spruch lediglich eine weitere erniedrigende Komponente hinzufügen.
Merke: Durch einfaches Abwandeln unserer drei Ausgangssprüche erhalten wir neue, interessante Varianten.
Aber Vorsicht! Achte darauf, dass du vor lauter Begeisterung über die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten nicht alles durcheinander bringst.
Andernfalls können Sprüche wie „Isch mach' mirr det Jehirrn ausse Kopp!” entstehen, die nur äußerst bedingt dazu geeignet sind, unserem Feind unsere (zumindest geistige) Überlegenheit deutlich zu machen.
„Aberrrr was warrr denn falsch am dem Sprrruch?” fragst du?
Nun gut, sehen wir einmal großzügig über die idiomatische Inkonsequenz hinweg und gehen den Satz doch einfach mal von Anfang an durch:
Bis nach „Isch mach' ...” ist noch alles okay. Das „Isch” als so genanntes Subjekt (Frage nach Wer? oder Was?) aus Satz 3 und das apokopierte Prädikat „mach” aus dem ersten Satz ergeben bis hierhin eine vielversprechende Kombination, die Anlass zur Hoffnung auf einen tollen Kraftmeier-Spruch gibt. Doch leider kommt als nächstes das im Dativ (Wem?) stehende Personalpronomen „mirr”, das grammatikalisch zwar korrekt verwendet wurde, aber an dem, was wir eigentlich ausdrücken möchten, völlig vorbeigeht!
Bis nach „Isch mach' ...” ist noch alles okay. Das „Isch” als so genanntes Subjekt (Frage nach Wer? oder Was?) aus Satz 3 und das apokopierte Prädikat „mach” aus dem ersten Satz ergeben bis hierhin eine vielversprechende Kombination, die Anlass zur Hoffnung auf einen tollen Kraftmeier-Spruch gibt. Doch leider kommt als nächstes das im Dativ (Wem?) stehende Personalpronomen „mirr”, das grammatikalisch zwar korrekt verwendet wurde, aber an dem, was wir eigentlich ausdrücken möchten, völlig vorbeigeht!
Na, hast du den Fehler bemerkt?
Richtig, anstelle von „mirr”, müsste es natürlich „dirr ” heißen, denn schließlich wollen wir nicht unser Gehirn „rausmachen” (und könnten es vielleicht auch gar nicht mehr), sondern dasjenige unseres doch so verhassten andersrassigen, andersgläubigen, andersdenkenden, sich anders verhaltenden oder anderssonstigen Feindes!
Richtig, anstelle von „mirr”, müsste es natürlich „dirr ” heißen, denn schließlich wollen wir nicht unser Gehirn „rausmachen” (und könnten es vielleicht auch gar nicht mehr), sondern dasjenige unseres doch so verhassten andersrassigen, andersgläubigen, andersdenkenden, sich anders verhaltenden oder anderssonstigen Feindes!
Was müssen wir also tun?
Ganz einfach: Wir ersetzen das „mirr" einfach durch ein „dirr", und schon haben
Nämlich: „Isch mach' dirr det Jehirrn ausse Kopp!"
Wenn dir das zu kompliziert ist und dir die ganze Sache vor lauter Subjekte, Personalpronomina, Dativobjekte – und was es sonst noch alles geben mag – über den Kopf wächst : Halt einfach den Mund und drisch wie gewohnt, zusammen mit den anderen, auf dein Opfer ein!
Natürlich wird es dich ein kaum erträgliches Maß an Überwindung kosten, deinen Verstand und dein Gewissen ausnahmsweise einmal ausgeschaltet zu lassen und das Verhalten eines naiver, prügelnder Gröl-Hansels an den Tag zu legen, aber ... – was soll's, mach dir keine Gedanken darüber!:-)
Eenfach rischtsch druff mit de Keule!